03.05.2025 Amman | ᐸ ᐳ ᐱ |

Ein paar Dinge fallen schon jetzt auf. Ich setze mich auf meinen Sitz. Neben mir eine Frau, die sofort aufsteht und einen Mann auf Platz C überredet, sich neben mich zu setzen, was er sofort tut. Und es gibt Air Berlin Style Catering wie früher. So mit Essen in Plastikschälchen und Trinken und einen kleinen Pappaufsteller für mein Handy zum komfortablen Netflixen. Es geht nach Osten und es wird rasant dunkel. Über Jordanien sind wir schon nach dreieinhalb Stunden und überfliegen ein endloses Lichtermeer der Hauptstadt Amman mit seinen 4,5 Millionen Einwohnern. Der Flughafen selbst ist klein und auffällig sauber. Alles läuft ausgesprochen herzlich ab. Erstmal Bargeld holen. Tolle bunte Geldscheinchen. Hab schon lange kein anderes Geld als Euros in der Hand gehabt. Mein Visum hab ich schon und kann schon auschecken. Im Internet hab ich ein Bushaltestellenschild gefunden und ich erkenne es sofort. 3,300 JOD, um in die Stadt zu kommen. Das sind so ca. 5 Euro. Die haben hier 1000stel als Unterwährung. Daran muss ich mich gewöhnen. Reisegruppen aus Deutschland sammeln sich ebenfalls um das Bushäuschen und befolgen artig die Anweisungen eines sehr freundlichen Guides, bis sie schließlich mitsamt ihrem Gepäck in großen Reisebussen verschwinden. Für mich hingegen fährt ein weißes Minibüsschen Punkt 11 Uhr in die Innenstadt, dankenswerterweise in unmittelbarer Nähe meines Hotels vorbei. Auch im Bus das selbe Thema mit Frau und Mann. Frau sitzt auf Zweierbank, eine andere Frau auf einem Einzelplatz. Mann kommt rein, findet keinen Platz. Die beiden Frauen rücken zueinander und der Mann nimmt den Einzelplatz. Völlig normal, aber ich merke, dass ich das extrem befremdlich finde. Auffällig ist aber auch, dass jeder mit jedem redet im Bus. Und alle grüßen die Zusteigenden mit einem gedehnt genuschelten "Salaaaaam".
nach 30 Minuten sind wir da und ich schmeiße mich am ساحة الأمير غازي بن فيصل raus... beziehungsweise einfach 4th Circle auf der Zahran Street, einer von acht Kreisverkehren, die den Norden vom Süden der Stadt trennen.
Amman ist sauber und wirkt auf den ersten Blick opulent - zumindest von der Flughafenstraße aus betrachtet. Viele Villen und Penthäuser, übermäßig beleuchtet und bestrahlt. Grelles LED Licht überall. Supermärkte, Shoppingmalls und Restaurants blinken und blitzen wie kunterbunte Lampenläden. Bei uns als billig diffamiert, hier Standard. Es ist streckenweise taghell dadurch.
Mein Hotel ist schnell erreicht. Alles geht easy und ich frage am Schalter gleich nach, wie ich am besten nach Irbid komme. Der Hotelier schaut mich kritisch an... was ich den da wolle. Weiter nach Umm Qais will ich, an den Start des Jordan Trails. Er erklärt mir, dass eine direkte Taxtifahrt die günstigste Wahl ist. Ich glaube ihm. Für die 120 Kimometer soll ich 70 JOD bezahlen. Das ist okay. Auf meinem Zimmer buche ich gleich die Unterkunft für morgen da oben. Man bekommt schon für 18 JOD Ferienwohnungen. Keine Unterkunft hat weniger als 9,2 Punkte bei Booking. Hmmmmm... Ich probiere es mit einer Privateohnung für 35 JOD und 9,7 Punkten. Jetzt erstmal schlafen. Morgen gilt es den Weg noch zu organisieren und das Etablissement verfügt über Pool und Sauna. Das muss gebührend beplanscht werden.