Blickwinkel Oliver

28.06.2015 - ACT Tag 1

  

Frühstück. Das letzte Mal so richtig mit Schmackes und Nutella, bevor 10 Tage Abstinenz mit Ovomaltine und Eiweißriegel ausm DM angesagt sind. Danach los die Straße entlang zum Hafen, einlaufen. Mücken, überall Mücken. Kurz vor dem Hafen steigt eine Schotterpiste hinauf zum Einstiegspunkt, vorbei an einer zerstörten, Wasserzisterne, verrotteten Gasleistungen, rostigen Öltanks, vorbei an Kellyville. 7 Einwohner und eine Radarschüssel, die augenscheinlich den Himmel nach irgendwas abgescannt hat... Oder Nachrichten vom Mars zurück an die Erde sendet, das wäre Wahrscheinlicher. "Hallo Erde... Ja, wir sind noch hier, auch wenn uns der Hintern verwittert"... Alles ist hier irgendwie verwittert und gibt trotz der heutigen 27 Grad den sichtbaren Beweis dafür, dass es auch mal 60 Grad weniger sein können. An einem verrottenden Schneeschlitten füllen wir das erste Mal Wasser aus einem See auf. Das geht hier bedenkenlos... Und gelangen 1 km später zum ACT Einstieg. Runter von der Piste, ab in den Sumpf zu einem See. Sieht nett hier aus. Hier sollen wir laut Plan unser Lager aufschlagen. Schmeckt lecker, denken sich alle Mücken und erwarten uns freudig. Unmut macht sich breit. Frances ist noch guten Mutes. Ich sehe nur noch 9 Mückentage vor mir... Wir schlagen die Zelte auf und gehen baden. Auch wenn das Wasser herrlich ist, nur das Zelt bietet richtigen Schutz. Ich bin ohnehin müde. Aber es ist 15 Uhr. 16 Stunden im Zelt sitzen? Egal erstmal schlafen... Nach zwei Stunden ist klar, der Kopf muss beschäftigt werden, sonst schrumpft er zur Rosine in unseren Einmannzelten. Also Zelte zusammenpacken, während wir 30000 Helfer dafür haben, es bleiben zu lassen. Wir sind noch stärker und schaffen es zu einem verrottenden Wohnwagen mitten im Nirgendwo an einen See. Der See ist groß, so groß, dass Wind darauf entsteht. Und was macht der? Jaaaaaaa! Die gottesfürchtigen Helferlein vertreiben! Bei dieser ungeahnten Privatsphäre beschließen wir sofort das Nachtlager zum zweiten Mal aufzuschlagen und unsere erste Marsabendration zu vertilgen. Eine Wurst und Pumpernickel, dazu lecker Magnesiumsprudelbrause und Rosinen. Mittlerweile ist es 22 Uhr. Die Sonne scheint auf unsere Zeltchen, die wir schön so gestellt haben, dass wir uns einen Gutenachtkuss geben... könnten. Doch der Wind lässt nach....