04.10.2015 Agia Roumeli | ᐸ ᐳ ᐱ |
Marios Einschätzung über den Weg war schlicht nicht zutreffend. Der Weg wird eine zehnstündige Qual. Es ist landschaftlich zwar immer reizvoll wie eh und je, aber es geht 1200 Höhenmeter auf und ab auf Geröllfeldern, Steilhängen, durch Schluchten mit rutschigen Fichtennadelnteppichen und über Dornenbuschhänge. Jeder Schritt muss bedacht gesetzt werden. Ich bin die ganze Zeit angespannt und bekomme davon Kopfschmerzen. Nach 8 Stunden sind wir beide kräftmäßig am Ende und ich habe 8 Liter Wasser getrunken, so viel, dass es mir ekelig wird. Agia Roumeli erreichen wir mit dem Dunkel werden. Ein Nest mit zehn Häusern, einer kleinen Pflasterstraße und Fährhafen für die Daskalogiannis, die hier mehrmals am Tag den Ort mit den Nachbarorten verbindet. Es ist wie ausgestorben hier. Zwei Restaurants haben geöffnet, in denen ein zwei Pärchen essen. Es gibt keinen Straßenanschluss ins Inland. Dorthin führt von hier aus nur der Wanderweg durch die Samariaschlucht, mit 17km die drittlängste Schlucht Europas. Mir in dem Moment wurscht. Mir ist schlecht. Wir nehmen das erstbeste Rooms-for-Rent-Angebot an. Mit 25 Euro die Nacht aber auch das sagenhaft Billigste. Zur Pension gehört ein Strandrestaurant und Liegen am Strand. Wir gehen rein, bestellen uns 1l-Cola und schlürfen. Zucker. Nur Zucker jetzt. 10 Minuten später hören meine Kopfschmerzen auf. Frances will Spaghetti Bolognese, ich esse eine Grillplatte für 2 Personen. Ich glaube, ich war nur einmal so platt bislang. Das war vor 3 Jahren auf dem Jakobsweg in Noja, nach mehr als 50km Wegstrecke. Das hier waren 15.