Etappen

29.05.2017 Arvi

  

Weiter geht's entlang der Küste. Nichts ist los. Die tägliche 12-16Uhr-Bewölkung kommt wieder auf und macht das Wandern leicht. Irgendwas kribbelt noch im Schienenbein.
Bis nach Arvi geht es wieder etwas durchs Gebirge. Die kleine Straße umkreist dabei einen hohen Haufen Steine und Sedimente, die Wind, Wasser und Zeit wie ein Monument vor der Küste stehen gelassen haben. Es ist nichts los. Ab und an kommt eins von diesen typischen Mietwagen vorbei. Kleine Fiats und Kias und Toyotas mit Pärchen drin. Steigen aus, weil ein braunes Schild sagt "Hier is was", gucken, nichts finden, nochmal gucken, vorsichtshalber ein Handyfoto machen, nachher wars doch wichtig, weiterfahren. Manchmal werde ich zum Mitfahren eingeladen. Auf Deutsch. Glaub ich hab ne Fahne im Nacken tätowiert. Ich will aber laufen. Zwischenzeitlich setzt Nieselregen ein. Herrlich bei den Temperaturen. Und so erreiche ich schon um 14 Uhr Arvi. Ein Haufen Hausteile am Strand. Vieles sieht aus wie der Turmbau zu Babel. Der Soupermarket hat noch zu. Und ich hab mich so auf Suppe gefreut. Ein Hotel am Ortseingang hab ich heute Morgen ausgeguckt. So ziemlich das Einzige, was in diesem Ort "weiß" ist. Es hat einen Aufzug. Bald 50 Jahre alt. Ich bin begeistert und fahr gleich dreimal rauf und runter. Aber ansonsten war man überaus überrascht, dass ich ein Zimmer haben wollte. Ich bin der Einzige hier und das Foyer gleicht einem unaufgeräumten Kinderzimmer. Der Besitzer sagt, er macht grad die Terrasse für den Sommer fertig. Soll mich nicht dran stören. Tue ich nicht, und krieg ne Limo umsonst. Aber Essen hätte er noch nicht. Ich leg mich hin und plane heute die kommenden Touren. Ab morgen will ich wieder volle Fahrt geben.